deutscher Politiker und Verleger; SPD; 1932 Mitgl. des Deutschen Reichstags, stimmte 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz; zeitw. im Konzentrationslager Dachau interniert; nach dem Zweiten Weltkrieg Chefredakteur und Hrsg. des "Südost-Kuriers" in Bad Reichenhall (bis 1955); Chefredakteur des "Vorwärts" 1955-1957; MdB 1957-1969
* 24. August 1900 Augsburg
† 28. Oktober 2000 München
Herkunft
Josef Felder, kath., war das erste von elf Kindern eines politisch liberalen Kaufmanns.
Ausbildung
Nach der Tagesfortbildungsschule in Mindelheim absolvierte F. ab 1914 eine Lehre zum Buchdrucker und Setzer. Später besuchte er Fortbildungen, erhielt Privatunterricht in Mittelschulfächern und durchlief die kaufmännische Ausbildung.
Wirken
Nach der Lehre ging F. als Schriftsetzer und Drucker auf Wanderschaft durch Deutschland, 1918 arbeitete er in Baden-Baden. Er entging der Rekrutierung bei Kriegsende, zog nach München und erlebte dort am 7. Nov. 1918, wie Kurt Eisner die Revolution in Bayern ausrief. Schon zuvor hatte er sich für die Ideen der Sozialdemokratie begeistert, schloss sich damals aber zuerst deren sozialistischer Abspaltung Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) an. Da diese unter den Einfluss der Kommunistischen Partei (KPD) geriet, wurde F. 1920 Mitglied der Mehrheitssozialdemokraten (MSPD) und trat seither für die parlamentarische Demokratie ein. Sehr früh erkannte er, welche Gefahr von Adolf Hitler ausging, nachdem er diesen ...